ZFF Masters mit Michael Steiner: «Drei Filmschulen lehnten mich ab – wegen fehlendem Talent.»

«Ich freue mich, heute mit dem Publikumsgaranten des Schweizer Films sprechen zu dürfen.» Mit diesen Worten eröffnete der ZFF Artistic Director die ZFF Masters mit dem Erfolgsregisseur Michael Steiner. Der Schweizer Filmemacher ist kein Unbekannter, im Gegenteil: Seine Filme haben schon mehrfach das ZFF eröffnet. So auch dieses Jahr. Am 27. September 2023 wurde das Frame mit Steiners neustem Film EARLY BIRDS eingeweiht. Der Film ist die erste Schweizer Zusammenarbeit mit Netflix und laut Steiner genau das, was der Streaming-Anbieter sucht: Das Gegenteil eines Arthouse-Films. In den Medien wurde der Film in den letzten Tagen teilweise zerrissen. Doch Steiner nimmt diese Kritik gelassen, freut sich gar darüber, dass sein Werk Diskussionen eröffnet: «Eine Ein-Stern-Bewertung ist mir immer noch lieber als zwei oder drei Sterne. Wenn schon Kritik, dann mit klarer Positionierung.»

Vielleicht ist es genau das, was Michael Steiner so erfolgreich macht. Seine unverkennbare, rebellische Art, die das Publikum auch in seinen Filmen zu spüren bekommt, wie Christian Jungen festhält: «Du machst grosses, kommerzielles Kino. Und doch merkt man schon nach fünf Minuten: Da ist Steini am Werk!».

Michael Steiner erzählt daraufhin davon, wie er überhaupt dazu gekommen ist, Filme zu machen. Dass er in jungen Jahren in einer WG in Zürich lebte, in der angehende Filmemacher ein und aus gingen und, dass konventionelle Wege selten seine waren: «Mein Kollege und Kameramann Pascal Walder und ich wurden von drei Filmschulen abgewiesen – wegen fehlendem Talent. Also begannen wir, uns das Filmemachen selbst beizubringen.» Long story short: Inzwischen gehört Michael Steiner zu den erfolgreichsten Schweizer Filmemachern aller Zeiten und wir sind stolz, ihn am ZFF immer wieder begrüssen zu dürfen.