08. September 2022
Selten war der Glamfaktor am ZFF höher als in diesem Jahr: Stars wie Sir Ben Kingsley, Charlotte Gainsbourg, Eddie Redmayne, Liam Neeson, Til Schweiger, Rebel Wilson, Matthias Schweighöfer oder Machine Gun Kelly werden am ZFF erwartet, wo sie ihre neusten Werke vorstellen.
«Wir werden dieses Jahr so viele Stars in Zürich begrüssen wie noch nie», erklärt Christian Jungen, Artistic Director des Zurich Film Festival. «Das ZFF erfreut sich international eines hervorragenden Rufes und deshalb ist es möglich, Filme wie THE ALMOND AND THE SEAHORSE mit Charlotte Gainsbourg und Rebel Wilson, DALÍLAND mit Sir Ben Kingsley oder THE GOOD NURSE mit Eddie Redmayne als Welt- oder Europremieren vorstellen zu können.» Das ZFF zeigt 38 Filme als Welt- oder Europapremieren – so viele wie noch nie.
In der Sektion «Gala Premieren» zeigt das ZFF die meist erwarteten Autorenfilme der kommenden Saison. Ein Highlight ist der Film-Noir-Thriller MARLOWE von Oscarpreisträger Neil Jordan (The Crying Game), den der Ire zusammen mit Liam Neeson und Diane Kruger dem Publikum vorstellen wird. Darin verkörpert Diane Kruger eine Femme fatale, die im Hollywood der 1930er Jahre einen Privatdetektiv (Liam Neeson) anheuert, um ihren Ex-Mann zu beschatten.
Zu den weiteren Highlights in der Sektion zählt das Roadmovie BONES AND ALL von Luca Guadagnino, der vor fünf Jahren schon Call Me By Your Name am ZFF vorstellte und nun den A Tribute to… Award, den höchsten Preis des ZFF für einen Regisseur entgegennehmen wird. Ebenfalls zum zweiten Mal kommt Eddie Redmayne ans ZFF, der 2007 im Eröffnungsfilm Savage Grace brillierte. Nun stellt der Oscarpreisträger seinen neuen Film THE GOOD NURSE von Tobias Lindholm vor. Darin verkörpert er einen Krankenpfleger, der für seine Patienten zur tödlichen Gefahr wird. Der Brite erhält für seine Schauspielleistung ein Goldenes Auge. Ein solches erhält auch die französisch-britische Schauspielerin Charlotte Gainsbourg.
Til Schweiger wiederum wird seine neuste Regiearbeit LIEBER KURT vorstellen, eine Beststeller-Adaption, in der er die Hauptrolle eines Vaters spielt, der von der Liebe über den Verlust seines Sohnes hinweggetragen wird. Weitere Prestigeproduktionen aus Deutschland sind DER NACHNAME von Sönke Wortmann, der in Anwesenheit von Iris Berben und Christoph Maria Herbst Weltpremiere feiert, sowie IM WESTEN NICHTS NEUES von Edward Berger. Der Antikriegsfilm nach dem Klassiker von Erich Maria Remarque ist der deutsche Oscar-Beitrag und feiert in Zürich Europapremiere.
Im Weitern stellen Autorenfilmer wie Kiril Serebrennikow (TCHAIKOWSKY’S WIFE), Bill Pohlad (DREAMIN‘ WILD), Gina Prince-Bythewood (THE WOMAN KING), Marie Kreutzer (CORSAGE), Mia Hansen-Løve (UN BEAU MATIN), Lukas Dhont (CLOSE), Rebecca Zlotowski (LES ENFANTS DES AUTRES), Cristian Mungiu (R.M.N.), Oliver Hermanus (LIVING) und Louis Garrel (L’INNOCENT) ihre neuen Werke persönlich dem Publikum vor.
Eine zentrale Rolle spielt im Programm auch der Schweizer Film. Das ZFF zeigt über alle Sektionen 18 einheimische Produktionen, darunter die Weltpremiere von A FORGOTTEN MAN des Genfers Laurent Nègre. Von Thomas Hürlimann‘s Bühnenstück «Der Gesandte» und neuen Quellen inspiriert, erzählt er von der zwielichtigen Rolle des Schweizer Botschafters in Hitlers Reich. Ebenfalls als Weltpremiere wird die Best-Ager-Komödie DIE GOLDENEN JAHRE von Barbara Kulcscar mit Esther Gemsch und Stefan Kurt in den Hauptrollen gezeigt. «Der Schweizer Film befindet sich im Aufwind», erklärt Christian Jungen. «Wir wollen dazu beitragen, dass er auch international stark wahrgenommen wird.»
Im Wettbewerb konkurrieren in drei Kategorien je 14 innovative Filme um den Hauptreis, das mit 25'000 Franken dotierte Goldene Auge. Der Wettbewerb ist auf die Entdeckung neuer Talente ausgerichtet, es werden ausschliesslich erste, zweite und dritte Regiearbeiten gezeigt. Im «Fokus Wettbewerb» laufen Spiel- und Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, darunter zehn Erstlingswerke und neun Filme von Regisseurinnen. «Ein Thema, das in vielen Filmen zum Tragen kommt, ist die Suche nach der eigenen Identität», erklärt Christian Jungen. «Im österreichischen Drama EISMAYER von David Wagner muss ein harter Instruktor im Militär lernen, zu seiner Homosexualität zu stehen, der Dokumentarfilm BECOMING GIULIA von Laura Kaehr wiederum dreht sich um eine Balletttänzerin, die nach dem Mutterschaftsurlaub wieder Fuss fassen möchte im Opernhaus Zürich und in VAMOS A LA PLAYA von Bettina Blümner sind junge, idealistische Touristen aus Deutschland in ihrem Kuba-Urlaub plötzlich mit der Frage konfrontiert, ob sie eigentlich der Prostitution Vorschub leisten.»
Im «Spielfilm Wettbewerb» konkurrieren acht Regisseurinnen und sechs Regisseure um das Goldene Auge, darunter 8 Erstlingswerke. Viele Filmschaffende spiegeln in Familiengeschichten die Probleme einer Gesellschaft im Umbruch. Oft stehen Protagonisten im Zentrum, die zu ihrer Identität stehen und dafür die Konsequenzen tragen. So etwa der Besitzer einer Kuchenfabrik in der dänischen Komödie THE CAKE DYNASTY, der zum Islam konvertiert oder die ukrainischen Frauen, die sich VALERIA IS GETTING MARRIED via Partnerportal als Ehefrauen für jüdische Männer in Israel vermitteln lassen.
Im «Dokumentarfilm Wettbewerb» sind 8 von 14 Filmen Erstlingswerke. Viele drehen sich um Menschen, die sich gegen Missstände auflehnen. THE KILLING OF A JOURNALIST rekonstruiert minutiöse und spannend wie ein Thriller die Hintergründe, die 2018 zur Ermordung eines Ringier-Journalisten in der Slowakei geführt haben. A TASTE OF WHALE wiederum beleuchtet, wie Tierschutz-Aktivisten gegen den Walfang auf den Färöer-Inseln kämpfen, der dort eine Jahrhunderte alte Tradition ist.
Die Preise werden am 1. Oktober im Rahmen der Award Night im Opernhaus Zürich verliehen.
Die Sektion Hashtag ist jeweils einem Thema gewidmet, das aktuell auf Social Media trendet. Unter dem Hashtag #MyReligion zeigt das ZFF acht Filme. «Religionen feiern in vielen Ländern, etwa in den USA oder in Russland, ein Comeback, was zu Problemen beim Zusammenleben in multikulturellen Gesellschaften führen kann», erklärt ZFF-Direktor Christian Jungen. «Wir zeigen Filme wie BOY FROM HEAVEN oder HONK FOR JESUS. SAVE YOUR SOUL, die den Einfluss klassischer Religionen auf die Gesellschaft beleuchten. Aber auch Werke wie TIKTOK BOOM über moderne Ersatz-Religionen wie eben Tiktotk, das von vielen Nutzern mit missionarischem Eifer praktiziert wird.»
Die Sektion «Neue Welt Sicht» ist diesem Jahr dem Gastland Spanien gewidmet. Gezeigt werden 12 Werke des aufregenden, jungen spanischen Kinos, darunter ALCARRAS von Carla Simón über in ihrer Existenz bedrohte Pfirsichbauern in Katalonien oder EN LOS MÁRGENES, das Regiedebüt des spanischen Schauspielstars Juan Diego Botto. In seinem Sozialdrama brilliert Penélope Cruz als Kassiererin, die ihre Wohnung zu verlieren droht.
Die 18. Ausgabe findet vom 22. September bis 2. Oktober 2022 statt.
Programmbekanntgabe: Do, 8. September 2022 Ticketverkauf: ab Mo, 12. September 2022