04. Juni 2025
«Hildur Guðnadóttir ist eine der innovativsten Komponistinnen unserer Zeit. Sie versteht es, mit experimentellen Klängen Mainstream-Popkultur zu prägen und dieser atmosphärische Tiefe zu verleihen. Sie ist eine neugierige Musikerin, die ihre Scores im Dialog mit den Filmschaffenden und deren Sequenzen erarbeitet und dabei Melodien schöpft, die man zwar nicht auf dem Nachhauseweg vor sich hin summt, die aber tief in uns ihre Wirkung entfalten, nachhallen und somit unsere Erfahrung von Filmen wie JOKER oder TÁR prägen. Ihr unverwechselbarer Stil macht sie zu einer wegweisenden Künstlerin und zu einem Vorbild für viele junge Talente weltweit. Es ist uns eine besondere Freude und Ehre, ihr Werk auszeichnen zu dürfen», so Festivaldirektor Christian Jungen.
Hildur Guðnadóttir freut sich, für das 21. ZFF nach Zürich zu kommen: «Vielen lieben Dank an das Zurich Film Festival für diese wunderbare Auszeichnung! Ich freue mich sehr, nach Zürich zu kommen, um dem grosssartigen Tonhalle-Orchester Zürich zuzuhören – und natürlich auch, um einige der tollen Filme und die Musik an eurem Festival zu erleben. Herzlichen Dank!».
Pionierin der Filmkomposition und musikalisches Talent der Gegenwart
Hildur Guðnadóttir preisgekrönte Komponistin und Cellistin, die mit ihrem virtuosen, vielseitigen und originellen Ansatz einen einzigartigen Platz in der zeitgenössischen Musikszene eingenommen hat. Sie gewann einen Oscar, einen Golden Globe, einen Emmy, zwei Grammys und einen BAFTA. Ihre bahnbrechende Filmmusik für die HBO-Serie CHERNOBYL brachte ihr einen Emmy und den Titel "Television Composer of the Year" bei den World Soundtrack Awards. Für den Soundtrack des Films JOKER wurde sie als erste Solo-Komponistin mit einem Golden Globe für die beste Originalmusik ausgezeichnet und erhielt anschliessend einen Academy Award sowie einen Grammy. Ihre Arbeiten umfassen zahlreiche Film- und Fernsehprojekte wie SICARIO: DAY OF THE SOLDADO, MARY MAGDALENE, WOMEN TALKING, JOKER: FOLIE Á DEUX und TÁR.
Neben ihrer Filmmusik hat Hildur Guðnadóttir vier Solo-Alben veröffentlicht und Musik für Theater- und Tanzaufführungen komponiert. Sie hat mit renommierten Institutionen wie dem Isländischen Symphonie-Orchester, dem Britischen Film Institut und der Royal Swedish Opera zusammengearbeitet. Guðnadóttir wurde 1982 in Reykjavík geboren und wuchs in einer musikalischen Familie auf. Sie begann im Alter von fünf Jahren Cello zu spielen und studierte an der Reykjavík Music Academy sowie an der Universität der Künste in Berlin. Aktuell lebt sie in Berlin und arbeitet mit der Regisseurin Nia DaCosta zusammen an den Filmen HEDDA und 28 YEARS LATER: THE BONE TEMPLE.
Hildur Guðnadóttir am IFMW
Das Zurich Film Festival und die Tonhalle-Gesellschaft Zürich führen in Zusammenarbeit mit dem Forum Filmmusik dieses Jahr zum 13. Mal den Internationalen Filmmusikwettbewerb durch. Die Aufgabe besteht darin, den siebenminütigen Kurzfilm WILD LOVE von Paul Autric, Quentin Camus, Léa Georges, Maryka Laudet, Zoé Sottiaux und Corentin Yvergniaux für Symphonieorchester zu vertonen.
Die internationale Fachjury wählt aus den Einsendungen drei Kompositionen aus, die im Rahmen der «Cinema in Concert»-Gala in der Tonhalle Zürich am 2. Oktober 2025 vom Tonhalle-Orchester Zürich unter der Leitung von Frank Strobel in Anwesenheit der drei Nominierten uraufgeführt werden. «Mit dem Internationalen Filmmusikwettbewerb in die Zukunft zu blicken und jungen Komponistinnen und Komponisten eine Bühne zu geben, ist für deren Entwicklung und uns als Institution essenziell», sagt Marc Barwisch, Leitung Künstlerischer Betrieb der Tonhalle-Gesellschaft Zürich.
Die Jury unter der Leitung von Hildur Guðnadóttir wird am selben Abend die Siegerkomposition küren und das mit 10'000 Franken dotierte Goldene Auge für die «Beste Internationale Filmmusik 2025» verleihen. Tickets für die Veranstaltung können hier gekauft werden.
Die Fachjury des 13. IFMW besteht aus:
Hildur Guðnadóttir (Komponistin, Island, Jurypräsidentin) Frank Strobel (Dirigent & Musiker, Deutschland) Balz Bachmann (Komponist & Musiker, Schweiz)
Ein spezieller Dank geht an die Else v. Sick Stiftung und den Freundeskreis Tonhalle-Orchester Zürich sowie an die Fondation SUISA, SWISSPERFORM und die Stiftung Phonoproduzierende.