26. September 2022
Anlässlich der Weltpremiere von THE ALMOND AND THE SEAHORSE im Kongresshaus wurde die französisch-britische Schauspielerin Charlotte Gainsbourg mit dem Goldenen Auge ausgezeichnet. Gainsbourg zeigte sich sehr dankbar, aber bescheiden. In ihrer Dankesrede sprach sie über ihr Privileg, jeden Tag tun zu können, was sie liebt. «Momente und Überraschungen auskosten, auf das Beste zu hoffen und nicht die Kontrolle zu haben – das ist genau, was ich im Leben will», so Gainsbourg. Sie fühle sich wie eine Betrügerin, aber eine glückliche. «Ich hatte das Glück, nie über den Aufbau einer Karriere nachdenken zu müssen, alles geschah durch Zufall», so Gainsbourg.
«Ich bewundere ihre Vielseitigkeit, ihren Stil, der mich an die 70er Jahre erinnert, ihre französische Coolness und ihre Experimentierfreudigkeit», führt Christian Jungen, Artistic Director des ZFF, in seiner Laudatio aus. Charlotte Gainsbourg gehört zu den berühmtesten Schauspielerinnen Europas und arbeitet mit Meisterregisseuren wie Lars von Trier, Alejandro González Iñarritu, Todd Haynes, Agnès Varda, Wim Wenders oder Yvan Attal zusammen. Egal, ob Horrorthriller oder romantische Komödie, Charlotte Gainsbourg ist eine Charakterdarstellerin, die es vermag, mit ihrem Charisma ihren Figuren menschliche Tiefe und Glaubwürdigkeit zu verleihen. «Charlotte Gainsbourg blüht voll und ganz in ihren Rollen auf und porträtiert ihre Figuren so, dass das Publikum nur die Figur und nicht den grossen Star dahinter sieht», führt Christian Jungen in seiner Rede aus.
Gainsbourg wurde heute Abend auf dem Green Carpet beim Festivalzentrum von ihren Fans sehnsüchtig erwartet und von Christian Jungen, Artistic Director des Zurich Film Festival und Elke Mayer, Managing Director von Spoundation Motion Picture AG (SMP), am 18. Zurich Film Festival begrüsst. Im Anschluss fand die Preisübergabe im Kongresshaus Zürich statt, wo zugleich ihr neuster Film THE ALMOND AND THE SEAHORSE Weltpremiere feierte. Neben Gainsbourg wurde die Premiere auch von Schauspielkollegin Rebel Wilson und Co-Regisseur und Schauspieler Celyn Jones vorgestellt.
Das Regiedebüt THE ALMOND AND THE SEAHORSE von Drehbuchautor und Schauspieler Celyn Jones und Kameramann Tom Stern basiert auf Kaite O’Reilly’s gleichnamigem Bühnenstück von 2008. Gainsbourg und Wilson spielen darin eine Archäologin und eine Architektin, die darum kämpfen, sich eine Zukunft zu erarbeiten, nachdem eine traumatische Hirnverletzung sie von den Menschen entfernt hat, die sie lieben. In einer weiteren wichtigen Rolle ist Trine Dyrholm zu sehen.
Charlotte Gainsbourg hat als Tochter von Serge Gainsbourg und Jane Birkin die Showbühne von Klein auf kennengelernt und trat bereits als 14-jährige in Claude Millers L’EFFRONTÉE (1985) auf, was ihr einen César als beste Nachwuchsdarstellerin einbrachte. Rasch drehte Gainsbourg mit den bekanntesten Autorenfilmern Frankreichs, etwa mit Agnès Varda (KUNG-FU MASTER, 1988), ihrem Lebenspartner Yvan Attal, mit dem sie auch vor der Kamera mehrmals ein Leinwandpaar spielte, Jacques Doillon, Patrice Leconte, Arnaud Desplechin, Dominik Moll oder Danièle Thompson. Gainsbourg war oftmals in internationalen Filmproduktionen zu sehen, etwa in Franco Zeffirellis JANE EYRE (1996), Alejandro G. Iñárritus 21 GRAMS (2003), Michel Gondrys THE SIENCE OF SLEEP (2006) oder Todd Haynes I’M NOT THERE (2007). Gleich dreimal holte sie Lars von Trier als Hauptdarstellerin auf die Leinwand: Der Horrorthriller ANTICHRIST (2008) brachte ihr den Darstellerpreis beim 62. Festival von Cannes ein. In MELANCHOLIA (2011) spielte sie die Schwester von Kirsten Dunst und in NYMPHOMANIAC (2014) erregte sie durch explizite Sexszenen kontroverse Debatten.
Zu früheren Preisträgern und Preisträgerinnen zählen unter anderem Iris Berben, Kristen Stewart, Jake Gyllenhaal, John Malkovich, Helen Hunt und Olivia Colman. Dieses Jahr ebenfalls mit dem Golden Eye Award ausgezeichnet wurde Eddie Redmayne.
Offizieller Partner der Gala ist die Credit Suisse.