10. Oktober 2024
Die Vorfreude war gross, als mit kurzer Verspätung die Preisverleihung des Lifetime Achievement Award losging. Als grösster Kabarettist der Schweizer Geschichte und Hauptdarsteller im Film DIE SCHWEIZERMACHER gilt Emil immer noch als absoluter Liebling des Schweizer wie auch des deutschen Publikums. «Du hast uns so unglaublich viel mitgegeben, hast uns zum Lachen gebracht und heute erhältst du dafür ein goldenes Auge» sagte Christian Jungen, Artistic Director des Zurich Film Festival, und würdigte damit Emils Lebenswerk.. Bevor ihm das goldene Auge aber überreicht wurde, trat als Überraschungsgast Charlie Chaplins Sohn Eugene Chaplin auf die Bühne. «Thank you for what you are and for giving us so much pleasure», bedankte sich Chaplin – Worte, die den Gefühlen vieler im Saal Ausdruck verliehen.
Ganz authentisch scherzt der Luzerner dann bei seiner Dankesrede: «Bei dem Hochbetrieb, der hier herrscht, kommt man ja fast nicht zum Durchatmen». Beim Anblick des goldenen Auges fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu: «Da kommt mir gerade in den Sinn: nächsten Montag habe ich einen Termin beim Augenarzt. Da nehme ich das gleich mit.» Mit dieser Mischung aus Witz, Authentizität und spürbarer Freude über den Preis, das Festival und die Filmpremiere zog er das gesamte Publikum in seinen Bann – eben typisch Emil.
Im Anschluss wurde der Dokumentarfilm TYPISCH EMIL zum allerersten Mal gezeigt. Emils Frau, Niccel Steinberger, gestand in ihrer Rede: «Ich bin total berührt und mein Herz klopft plötzlich ganz schnell.» Dieser Film sei ein Gemeinschaftswerk, betont der Regisseur Phil Meyer. Über das Puzzlespiel, das dieser Film darstellte, sprach Emil dann auch in seinem ZFF Master am Freitagnachmittag. Jede beteiligte Person sei ein wenig anders und das sei doch eine gute Kombination.
Im Film zu sehen sind alte und neue Aufnahmen des Kabarettisten auf der Bühne, ergänzt durch Interviews mit Weggefährten sowie persönliche Erzählungen des Künstlers selbst. Der Film bietet Einblicke in die Entstehung seiner berühmten Sketche, seine Inspirationsquellen und die Motivation, die ihn immer weitermachen lässt. Doch auch die weniger leichten Aspekte seines Lebens kommen zur Sprache: So spricht Emil offen über die mangelnde Unterstützung seiner Eltern und die Herausforderungen seines Berufs. Trotz allem bleibt er optimistisch: Manchmal müsse man sich einfach in etwas reinknien, und dann komme es schon gut.