27. August 2024
Was verbindest du als Zürcher Filmemacherin mit dem Zurich Film Festival?
Lange Tage voller Filme, Stars und Glamour. Kurze Nächte und hitzige Gespräche im kühlen Herbstwind.
Wie hast du die Entwicklung des ZFF in den letzten 20 Jahren miterlebt?
Ich war von Anfang an als Gast dabei. Das war sehr aufregend – auf einmal hatte Zürich ein Filmfestival. Damals war es ein kleines Festival mit grossen Ambitionen. Bald wurde klar, dass das Festival nach den Sternen greift, dies aber realistische Ziele geworden sind. Die Ziele, die sich das Festival gesetzt hatte, konnten erreicht werden und mittlerweile hat sich das Festival als feste internationale Grösse positionieren können. Es war sehr besonders, das mitzuerleben.
Mit deinem Erstlingsfilm BLUE MY MIND hast du 2017 am ZFF den Fokuswettbewerb gewonnen und zwei weitere Preise erhalten. Was bedeuten dir diese Auszeichnungen?
Die Auszeichnungen bedeuten mir sehr viel, weil es eine Wertschätzung für meine Arbeit ist und mir zeigt, dass ich das Publikum erreichen konnte. Das ist einer der Hauptgründe, warum ich überhaupt Filme mache. Es geht um Kommunikation mit der Welt, mit den Menschen. Die Preise genau in meiner Heimatstadt zu gewinnen, war sehr bedeutend für mich; ich habe gespürt, dass der Film die Leute gerade auch hier in der Schweiz berührt und bewegt hat.
Inwiefern hat der Erfolg von BLUE MY MIND am ZFF deiner Karriere Aufwind gegeben?
Die Preise haben geholfen, wahrgenommen zu werden, auch international. Und da es gleich drei Preise auf einmal waren, war die Wahrnehmung sicher noch grösser. Das passiert nicht sehr oft.
Das ZFF lädt jedes Jahr Vertreterinnen und Vertreter der Filmbranche ein und bietet ihnen eine Plattform zum Austauschen und Entdecken. Welche wertvollen oder spannenden Bekanntschaften konntest du durch das ZFF bereits machen?
Ich hatte einmal an dem Masterprogramm für junge Regisseure teilgenommen. Es gab viele interessante Referenten, mit denen wir auch ins Gespräch kommen konnten. Es war ein intimer Rahmen und die Filmemacherinnen und Filmemacher haben sich auch untereinander gut vernetzt. Aber auch sonst gibt es immer wieder neue Bekanntschaften oder alte, die aufgefrischt werden können.
Hast du das ZFF in den vergangenen Jahren auch privat besucht? Ist dir dabei ein Film besonders in Erinnerung geblieben?
Vor einigen Jahren hatte ich den mexikanischen Film «Nuevo Orden» gesehen. Darin geht es um eine Hochzeit, die von Rebellen gewaltsam unterbrochen wird. Der Film hat einen extremen Sog und nichts ist so, wie es scheint. Er hat mich so beeindruckt, ich denke noch heute oft an ihn.