von Stefan Weinert
„Zwei Jahre auf Bewährung. Für einen Todesschützen. Das ist doch was!?“ Mindestens 136 Menschen fanden an der Berliner Mauer einen sinnlosen Tod Während die Täter kaum zur Rechenschaft gezogen wurden, leiden die Angehörigen der Opfer bis heute unter dem Verlust geliebter Menschen. Über den Tatvorgang oder auch den Verbleib der Leichen wurden sie nicht informiert – zum Teil bis heute. Die emotionalen Aussagen der Betroffenen werden im Film den nüchtern formulierten Berichten aus den Stasi-Akten gegenübergestellt – ein Bürokratendeutsch, das in diesem Kontext vollends unerträglich erscheint. Zum 50. Jahrestag des Mauerbaus rollt DIE FAMILIE ein dunkles Kapitel europäischer Nachkriegsgeschichte endlich auf.