Als Kulturinstitution trägt das Zurich Film Festival das Klimaziel der Stadt Zürich «Netto Null bis 2040» aus Überzeugung mit. Wir verpflichten uns zur Reduzierung und Vermeidung von CO2-Ausstössen und dazu, die einflussreiche Plattform des Kinos zu nutzen, um das Bewusstsein und den Dialog für eine nachhaltigere Zukunft zu fördern. Der Glaube an die transformative Kraft des Mediums Film wurzelt in der DNA des ZFF. Die Kunstform beleuchtet relevante Themen, emotionalisiert und kann somit Impulse für positive Veränderungen schaffen. Diese Plattform wollen wir nutzen, um sowohl die ökologische als auch die soziale Nachhaltigkeit zu fördern.
Das Zurich Film Festival wird klimaneutral durchgeführt. Seit 2010 kompensiert das ZFF die Flüge seiner Gäste, was im selben Jahr verdeutlicht wurde, indem auf dem Sechseläutenplatz statt des klassisch roten erstmals ein grüner Teppich ausgerollt wurde. Ursprünglich als einmalige Aktion geplant, ist dieser grüne Teppich inzwischen eines der Markenzeichen des ZFF.
Die durch das Austragen des Festivals verursachten Treibhausgasemissionen wurden in den letzten Jahren vollumfänglich kompensiert – ein Schritt in die richtige Richtung. Um die Umweltbelastung weiter zu reduzieren und um Ausstösse zu vermeiden oder zu verringern, werden laufend Innovationen geprüft. Im Rahmen der Entwicklung eines langfristigen Nachhaltigkeitskonzepts stehen wir in regelmässigem Austausch mit anderen Kulturinstitutionen. Dank unserer Strahlkraft setzen wir so ein Zeichen für die Branche.
Haben wir eine gute Ökobilanz? Wie schneiden wir im Vergleich ab? Viele Fragen können wir derzeit noch nicht beantworten. Aufgrund fehlender Vergleichswerte anderer Festivals und ähnlicher Veranstaltungen fällt eine Einordnung in die Kulturlandschaft über die Ökobilanz schwer. Auch sind Ökobilanzierungen bekanntlich mit Vorsicht zu geniessen, da einige Auswertungen nur über Schätzungen erhoben werden können und noch nicht standardisiert sind. Sie bieten aber einen wichtigen Orientierungspunkt zur Massnahmensetzung, worauf wir unseren Fokus legen können.Dank der Zusammenarbeit mit carbon-connect können wir Folgendes jedoch festhalten:
Die An- und Abreise der Besucherinnen und Besucher und der eingeladenen Gäste verursachen die meisten CO2-Emissionen und machen insgesamt rund drei Viertel des CO2-Fussabdrucks aus. Dabei fallen insbesondere die Flüge stark ins Gewicht.
Konsumierte Mahlzeiten und Getränke machen ca. 5 %, Hotelübernachtungen ca. 2 % der CO2-Bilanzierung aus. Weitere Kategorien wie Papier- und Energieverbrauch, Merchandise-Artikel, Materialtransport und Abfall kommen kumuliert auf 6 bis 7 %.
Der grösste Teil dieser verursachten CO2-Emissionen (~ 98 %) entsteht nicht direkt vor Ort, sondern indirekt in den dem Festival vor- & nachgelagerten Prozessen (Scope 3-Emissionen). Deshalb wurden bereits mehrere Massnahmen zur Optimierung unserer Arbeitsplätze und Arbeitsprozesse ergriffen. Diese umfassen zum Beispiel die Optimierung der Energieeffizienz verwendeter Geräte sowie die vermehrte Verwendung mehrfach verwendbarer Materialien.
Die durch das Filmfestival in den letzten drei Jahren verursachten Treibhausgasemissionen wurden durch den Anbieter carbon-connect AG berechnet und vollumfänglich über Klimaschutzprojekte kompensiert.
Allen europäischen Gästen wird Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖV) nahegelegt – so reiste bspw. Juliette Binoche im TGV an statt mit dem Flugzeug. Aus Übersee wird nur noch eine reduzierte Anzahl Gäste eingeladen. Als Option wird z.B. eine Zuschaltung via Zoom für ein Q&A angeboten. Wo das Reisen mit dem ÖV in Zürich nicht möglich ist, werden Gäste mit elektrischen Fahrzeugen transportiert. Die E-Flotte ist bei den Kriterien Sicherheit, Termindruck und Umweltschutz die beste Option.
Unsere Cateringpartner setzen auf Saisonalität und auf die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und Lieferanten. An ZFF-Anlässen wird ausschliesslich Mehrweggeschirr eingesetzt. Das ZFF bietet stets auch vegetarische Menüs im Crew-Catering an.
Kinovorführungen sowie sämtliche Anlässe für Kunden und Partner finden in bestehenden Lokalitäten mit fixer Infrastruktur statt. Einzig das Festivalzentrum wird temporär gebaut. Im Jubiläumsjahr 2024 wird mit dem Bau des neuen Festivalzentrums, welches aus modularen, wiederverwendbaren Elementen aus Schweizer Holz bestehet, ein weiterer Schritt in Richtung Klimaneutralität vorgenommen. Das Konzept des neuen Festivalzentrums ist auf eine Nutzung von acht Jahren ausgelegt und wird in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen umgesetzt. Ebenso setzen wir, wo immer möglich, auf lokale Anbieter und reduzieren den Druck von Printmaterialien laufend. Dazu gehört auch die Massnahme, ab 2024 keine Programmhefte mehr zu drucken.
Eine wichtige Säule unseres kulturellen Auftrags liegt in der Vernetzungsarbeit zwischen Schweizer Filmschaffenden und internationalen Branchengrössen. Um diesen Anspruch zu erfüllen, ermöglichen wir über unser vielfältiges Industry-Programm den direkten Austausch mit bedeutenden Entscheidungsträgern und öffnen so Türen für neue Projekte und berufliche Weiterentwicklung. Es freut uns, über die öffentlichen Auftritte der Gäste auf unserem Teppich auch die Öffentlichkeit an der Filmbranche teilhaben zu lassen und Stars aus aller Welt hautnah erlebbar zu machen. Das ZFF steht zudem im engen Austausch mit anderen Festivals wie dem San Sebastian Film Festival oder auch dem Filmfest Hamburg und sucht aktiv nach Möglichkeiten, Reisen der Gäste zu kombinieren.
2010 schlug das ZFF mit der Kompensation der Flüge seiner Gäste einen nachhaltigen Weg ein. Um auf diese Initiative aufmerksam zu machen, wurde der traditionelle rote Teppich durch einen grünen ersetzt. Die grüne Farbe des Teppichs und das Engagement für eine nachhaltige Zukunft des Festivals bleiben bis heute bestehen.
Die grosse Mehrheit der Besucherinnen und Besucher reist mit dem ÖV ans ZFF (2023: 72,5 %). Im Vergleich zum Jahr 2021 hat sich der ÖV-Anteil bereits deutlich erhöht (2021: 67 %) und der Auto-Anteil ist auf 10,7% gesunken (2021: 14 %). 16,7 % kommen zu Fuss oder mit dem Fahrrad ans Festival (Stand 2023). Mit dem aktiven Aufruf auf unserer Website, mit dem öffentlichen Verkehr anzureisen, fördern wir ein ausgeprägteres Bewusstsein unter unserem Publikum und tragen die nachhaltige Entwicklung voran.
Um zur Anreise mit dem öffentlichen Verkehr (ÖV) zu animieren, bieten wir in Zusammenarbeit mit RailAway während des gesamten Festivals Spartickets für über 130 Schweizer Zugverbindungen nach Zürich an. Bei der Wahl unserer Locations für Kundenanlässe wird darauf geachtet, dass der Transfer zwischen Veranstaltungsort und Kino zu Fuss möglich ist. Gerade deshalb ist unser Festivalzentrum auf dem Sechseläutenplatz von grosser Bedeutung. Von hier aus sind mit wenigen Ausnahmen alle Spielstätten zu Fuss erreichbar. Dank der Haltestellen um den Sechseläutenplatz (Bahnhof Stadelhofen, Opernhaus und Bellevue) sind auch Verbindungen mit Bahn und Tram gewährleistet. Von einer aktiven Erschwerung der Anfahrt mit dem Auto sehen wir ab, damit Personengruppen, die auf ein Auto angewiesen sind, nicht benachteiligt oder ausgeschlossen werden.
Wir veranstalten ein Festival, das für alle Menschen offen ist. Interessierte sollen ein barrierefreies und sicheres Erlebnis geniessen können. Aktuell stehen aus dem breiten Feld der sozialen Nachhaltigkeit insbesondere die Bereiche Inklusion, Teilhabe und Diversität im Fokus. Diese Themen fördern wir sowohl auf der Ebene der Besucherinnen und Besucher als auch in unserem Programm.
Sämtliche Kinos und Eventlocations sowie das Festivalzentrum sind barrierefrei zugänglich. Vor Ort sind jederzeit Ansprechpersonen im Einsatz, die in vielen Belangen Unterstützung und Hilfe bieten können. Dabei stellen wir verschiedene Kontaktmöglichkeiten (mündlich/schriftlich/persönlich) sicher. Neben dem vereinfachten Onlineverkauf bieten wir auch physische Verkaufsstellen an, um Personen, die darauf angewiesen sind, beim Ticketkauf Unterstützung zu leisten. Ausserdem sind in unserer Preisstruktur Rabatte für Studierende und AHV/IV-Empfänger verankert. An den ganzjährigen Kinderworkshops stehen für Kinder aus Familien, die sich eine Teilnahme nicht leisten können, kostenlose Plätze zur Verfügung.
Als Teil unseres Engagements für soziale Nachhaltigkeit wird unser Filmprogramm sorgfältig kuratiert, um eine breite Palette von Perspektiven und Stimmen aus der ganzen Welt zu präsentieren. Jährlich umfasst unser Programm Produktionen aus zahlreichen Ländern, viele davon auch aus Regionen mit geringer Produktionskapazität. In den letzten Jahren konnte der Anteil von Filmproduktionen mit weiblicher Regie auf 40 % (2022) gesteigert werden (männlich: 56%, nonbinär/andere: 4 %).