Reinaldo Marcus Green und Matthew Heineman sind die Jurypräsidenten des 21. ZFF
Jurypräsidenten Reinaldo Marcus Green (links) und Matthew Heineman (rechts)
Auch dieses Jahr gehen in den Spielfilm- und Dokfilmwettbewerb des Zurich Film Festival jeweils 14 sorgfältig erste, zweite oder dritte Filme von Regisseuren und Regisseurinnen ins Rennen um das Goldene Auge. Über die Gewinnerinnen und Gewinner entscheiden die diesjährigen Juries, präsidiert von Reinaldo Marcus Green im Spielfilm- und Matthew Heineman im Dokfilmwettebwerb.
Die Spielfilmjury wird angeführt vom amerikanischen Regisseur und Produzenten Reinaldo Marcus Green (KING RICHARD). Gemeinsam mit der deutschen Schauspielerin Leonie Benesch (HELDIN), dem italienischen Produzenten Carlo Cresto-Dina (LA CHIMERA), dem iranischen Regisseur Ali Asgari (DIVINE COMEDY) sowie der Schweizer Filmkuratorin Nicole Reinhard entscheidet er über die Preisvergabe unter den 14 Spielfilmen im Wettbewerb.
Der Vorsitz des Dokumentarfilmwettbewerbs liegt beim Oscar-nominierten Filmemacher Matthew Heineman (AMERICAN SYMPHONY). Ihm zur Seite stehen die preisgekrönte amerikanische Produzentin Odessa Rae (THE VOICE OF HIND RAJAB), der Emmy-ausgezeichnete Regisseur David Osit (PREDATORS), die dänische Produzentin Helle Faber (MR. NOBODY AGAINST PUTIN) sowie die Schweizer Editorin Katharina Bhend (WIR ERBEN). Gemeinsam bestimmen sie die Gewinnerin oder den Gewinner des Goldenen Auges im Dokumentarfilmwettbewerb.
Präsident: Reinaldo Marcus Green
Reinaldo Marcus Green ist ein renommierter Autor, Regisseur und Produzent, dessen Werke eine Brücke zwischen intimer Erzählkunst und globaler Anziehungskraft schlagen. Green gab sein Spielfilmdebüt mit MONSTERS AND MEN (2018), der den Sonderpreis der Jury beim Sundance Film Festival gewann. Seitdem wurden seine Filme in Cannes, beim Sundance Film Festival oder beim TIFF präsentiert. Sein Film KING RICHARD (2021) gewann einen Oscar in der Kategorie «Bester Schauspieler» für Will Smith und erhielt fünf weitere Nominierungen, darunter in der Kategorie «Bester Film». Zudem gewann Will Smith damit den Oscar als bester Schauspieler. Sein jüngster Film BOB MARLEY: ONE LOVE (2024) wurde weltweit ein Kassenerfolg. Green hat kürzlich die Produktion von MARVEL'S THE PUNISHER abgeschlossen, dessen Veröffentlichung für 2026 geplant ist. Derzeit arbeitet er zusammen mit Irwin Winkler und Higher Ground Productions an einem Biopic über Tiger Woods.
Leonie Benesch
Die deutsche Schauspielerin Leonie Benesch erregte gleich mit ihrem ersten Auftritt im preisgekrönten Film DAS WEISSE BAND (2009) Aufsehen und gewann dafür mehrere Nachwuchs-Preise. Seitdem hat sie unter anderem den Oscar-nominierten Film DAS LEHRERZIMMER (2023) gedreht, für den sie den Deutschen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin gewann, oder SEPTEMBER 5 (2024), für den sie als Beste Nebendarstellerin geehrt wurde. In HELDIN (2025) von Petra Volpe spielte Benesch zuletzt eine überlastete Pflegefachfrau. Das Drama ist der Schweizer Beitrag für die kommenden Academy Awards in der Kategorie Bester Internationaler Film. Neben dem Kino ist Leonie Benesch auch für ihre Rollen in den Serien BABYLON BERLIN (2017 –2026) oder THE CROWN (2016 – 2023) bekannt.
Carlo Cresto-Dina
Carlo Cresto-Dina ist ein italienischer Produzent und lebt in London. Seine Karriere begann er als Produzent verschiedener Dokumentarfilme für europäische Sender wie Arte und BBC. Später gründete er seine eigene Firma tempesta, mit der er alle Kurz- und Spielfilme von Alice Rohrwacher produzierte: LAZZARO FELICE (2018), LA CHIMERA (2023) und LE PUPILLE (2023). Ausserdem produzierte er alle Spielfilme von Leonardo di Constanzo, darunter THE INTERVAL (2012), THE INNER CAGE (2021) und ELISA (2025) sowie eine Reihe von Filmen junger europäischer Filmschaffender, die auf den wichtigsten internationalen Filmfestivals ausgezeichnet wurden. Ein aktuelles Beispiel ist GLORIA! (2024), das Debüt von Margherita Vicario, das auf der Berlinale 2024 Premiere feierte.
Ali Asgari
Der Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Ali Asgari wurde in Teheran geboren. Er zählt zu den prominentesten Persönlichkeiten des iranischen Kinos und hat zahlreiche internationale Auszeichnungen erhalten. Asgaris Kurz- und Spielfilme liefen weltweit auf etlichen Festivals und wurden mehrfach ausgezeichnet. Seine Kurzfilme MORE THAN TWO HOURS (2013) und THE SILENCE (2016) wurden für die Goldene Palme in Cannes nominiert. Sein Debütfilm DISAPPEARANCE (2017) feierte seine Premiere auf den Filmfestspielen von Venedig und in Toronto. UNTIL TOMORROW (2022) wurde auf der Berlinale gezeigt, gefolgt von TERRESTRIAL VERSES (2023) in Cannes. Sein neuestes Werk DIVINE COMEDY (2025) feierte in Venedig Premiere.
Nicole Reinhard
Die Schweizer Filmkuratorin und Kinobetreiberin Nicole Reinhard begeisterte sich schon früh für Film und Kino und studierte Filmwissenschaften an der Universität Zürich. Reinhard wirkte am Aufbau der Kurzfilmtage Winterthur mit und war später 17 Jahre lang Direktorin des Stadtkinos Basel. Parallel dazu gründete sie dort das Bildrausch Filmfest, das sie als Ko-Direktorin massgeblich prägte. Seit 2021 leitet sie das Filmpodium Zürich, wo sie das Publikum mit innovativen und überraschenden Programmen, Specials und Vermittlungsinformationen zurück ins Kino holt. Ihr Engagement für das Autorenkino wurde mit mehreren Auszeichnungen geehrt, darunter den Ehrenorden des französischen Kultusministeriums.
Präsident: Matthew Heineman
Matthew Heineman ist ein für den Oscar-nominierten Filmemacher, neunfacher Emmy-Gewinner, zweifacher DGA-Preisträger und Grammy-Gewinner. Zu seinen Dokumentarfilmen zählen unter anderem CARTEL LAND (2015), THE FIRST WAVE (2021) und AMERICAN SYMPHONY (2023). 2019 wurde er von der Directors Guild of America (DGA) für sein Spielfilmdebüt A PRIVATE WAR (2018) für die herausragende Regiearbeit nominiert. Damit ist er neben Martin Scorsese der einzige Regisseur, der jemals sowohl für narrative als auch dokumentarische DGA-Awards nominiert wurde. Kürzlich führte Heineman Regie für die Apple-TV-Serie THE SAVANT mit Jessica Chastain, die im Herbst 2025 erscheinen wird.
Odessa Rae
Odessa Rae ist eine vielfach ausgezeichnete amerikanische Produzentin. Sie erlangte grössere Bekanntheit durch die Produktion der Dokumentation NAVALNY (2022), die unter anderem einen Academy Award sowie einen British Academy Film Award in der Kategorie Bester Dokumentarfilm gewann. Ihre Produktionen liefen auf internationalen Festivals, zuletzt wurden etwa HOLLYWOODGATE (2023) auf dem Venice Film Festival und IT DOESN’T MATTER (2024) auf dem Cannes Film Festival präsentiert. 2023 erhielt Rae den UN Sustainable Goals Impact Through Film Award. Sie startete ihre Karriere als Schauspielerin an der Seite von Brad Pitt und spricht unter anderem fliessend Japanisch.
David Osit
Der Emmy- und Peabody-Preisträger David Osit ist als Regisseur, Filmeditor und Komponist tätig. Er ist der Regisseur von PREDATORS (2025), der beim Sundance Film Festival Premiere feierte und im Herbst 2025 weltweit von MTV Documentary Films und Paramount vertrieben wird. Osits Film MAYOR (2020), der den Bürgermeister von Ramallah begleitet, gewann einen Emmy Award in der Kategorie «Outstanding Political & Government Documentary» sowie einen Peabody Award. Er lief in über 80 US-amerikanischen Kinos und wurde als New York Times Critic’s Pick gelistet. Mit THANK YOU FOR PLAYING (2015) gewann er einen Emmy als «Outstanding Arts & Culture Documentary». Osit hat in den USA und Ägypten studiert und lebt in New York.
Katharina Bhend
Katharina Bhend arbeitet seit fast 20 Jahren als Editorin mit Schwerpunkt auf dokumentarischen Filmen für Kino, Festivals und TV. Für ihre Arbeit wurde sie mehrfach ausgezeichnet und war auf mehreren internationalen Festivals vertreten. Für DAS MÄDCHEN UND DIE SPINNE (2021) war Bhend für den Schweizer Filmpreis in der Kategorie «Beste Montage» nominiert. In ihrem neuesten Dokumentarfilm WIR ERBEN (2024), welcher den Schweizer Filmpreis 2025 als «Bester Dokumentarfilm» gewann, wurde sie mit dem Grand Prix Semaine de la Critique Locarno geehrt. Weitere ihrer Auszeichnungen beinhalten den Prix du Public der Solothurner Filmtage sowie mehrere Berner Filmpreise. Bhend unterrichtet an der HSLU Luzern und betreut Filmschaffende im Rahmen von Mentoraten.
Helle Faber
Helle Faber ist eine dänische Filmproduzentin mit journalistischer Ausbildung. Seit mehr als 20 Jahren ist sie für ihre Dokumentarfilme bekannt, die auf internationalen Festivals gezeigt und ausgezeichnet wurden, darunter etwa MR. NOBODY AGAINST PUTIN (2025), der auf dem diesjährigen Sundance Film Festival mit dem Special Jury Prize in der Kategorie World Cinema Documentary Competition ausgezeichnet wurde. Weitere ihrer Filme sind etwa THEATER OF VIOLENCE (2023), THE CHOCOLATE WAR (2022), MOTLEY’S LAW (2015), WARRIORS FROM THE NORTH (2014), PUTIN’S KISS (2011) oder ENEMIES OF HAPPINESS (2006). Faber leitet die Produktionsfirma made in copenhagen, die sie 2010 gegründet hat.