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Ein Abend im Zeichen der Filmmusik und zwei Weltpremieren

© Jonas Wiemann und Joshua Sammer

Am achten Tag des Zurich Film Festival feierte die «Cinema in Concert»-Gala gemeinsam mit dem Tonhalle-Orchester Zürich die Kunst der Klänge. Oscarpreisträgerin Hildur Guðnadóttir wurde mit dem Career Achievement Award geehrt und leitete zugleich die Jury des Internationalen Filmmusikwettbewerbs, den Mikal Grigorowitsch für sich entschied. Neben diesem musikalischen Höhepunkt sorgten gleich zwei Weltpremieren – die SRF-Sitcom UNSERE KLEINE BOTSCHAFT und Paprika Steens Komödie TO NEW BEGINNINGS – für Glanz auf Green Carpet und Leinwand.

Der achte Tag des ZFF stand ganz im Zeichen der Filmmusik. Im Rahmen der diesjährigen «Cinema in Concert»-Gala in der Tonhalle Zürich, wurde die Oscar-prämierte Komponistin Hildur Guðnadóttir mit dem Career Achievement Award ausgezeichnet. Guðnadóttir nutzte den Moment, um über ihre Kunst zu sprechen: «Ich habe viel über den Begriff «Career Achievement» nachgedacht. Musik war schon immer mein ganzes Leben, seit ich denken kann. Ich habe also nie die bewusste Entscheidung getroffen, Karriere als Musikerin zu machen. Für mich ist es etwas, was ich schon immer gemacht habe – so wie atmen», so die 43-Jährige.

Guðnadóttir präsidierte am gleichen Abend die Jury des 13. Internationalen Filmmusik Wettbewerbs (IFMW). Die Kompositionen der drei Finalisten Antonio Di Iorio, Mikal Grigorowitsch und Gary Hirche zum Kurzfilm WILD LOVE, die im Vorfeld von der Jury nominiert wurden, brachte das Tonhalle-Orchester Zürich an diesem Abend zur Uraufführung. Das Rennen entschied Mikal Grigorowitsch für sich. 2005 geboren, war Mikal die jüngste Person im Wettbewerb und neu in der Welt der Filmmusik. Schon in jungen Jahren entfachte John Williams’ Soundtrack zu STAR WARS Mikals Begeisterung für Film- und Orchestermusik. Besonderes Interesse gilt den musiktheoretischen Strukturen hinter Filmmusik, mit denen Mikal sich derzeit im Rahmen eines Musikwissenschaftsstudiums an der Humboldt-Universität Berlin auseinandersetzt. Mikal wurde das mit CHF 10 000 dotierte Goldene Auge für die «Beste Internationale Filmmusik 2025» überreicht.

© Jonas Wiemann

Ein Abend – zwei Weltpremieren 

Das Publikum erwartete ein weiteres Schweizer Highlight: Die erste Schweizer Sitcom seit 20 Jahren feierte ihre Weltpremiere. Die Serie UNSERE KLEINE BOTSCHAFT reiste gleich mit Cast und Crew an, darunter Schweizer Persönlichkeiten wie Susanne Kunz, Birgit Steinegger, oder Anaïs Decasper. Im Anschluss präsentierten die Gäste die ersten drei Folgen der SRF-Produktion erstmals dem Publikum im Arthouse Le Paris. 

«Wir freuen uns sehr. Der ganze Cast hat bisher noch nichts von der Serie gesehen – nur ganz wenige Ausschnitte. Und jetzt das Ganze zu sehen, also die ersten drei Episoden, das freut uns natürlich besonders», betonte Schauspielerin Susanne Kunz über die aufregende Weltpremiere am ZFF.  

© Jonas Wiemann 

Weiter ging es auf dem Green Carpet mit den Filmschaffenden der dänischen Komödie TO NEW BEGINNINGS, die am gestrigen Abend ebenfalls ihre Weltpremiere am 21. ZFF feierte. Einige Fans stellten sich bereits zuvor, trotz der Kälte, neben den Green Carpet, um die Filmschaffenden am ZFF begrüssen zu dürfen. Im Anschluss stellte die Regisseurin Paprika Steen den Film gemeinsam mit einem Teil ihres Casts, darunter Tuva Novotny und Lars Brygmann, vor.

© Joshua Sammer

Filmpreis der Zürcher Kirchen verkündet ihren Gewinnerfilm

Am gestrigen Abend wurde bereits der erste Film des ZFF-Filmprogramms ausgezeichnet. Im Rahmen des «Filmpreis der Zürcher Kirchen» wurde der Dokumentarfilm LA VIE APRÈS SIHAM von Namir Abdel Messeeh mit dem Filmpreis der Zürcher Kircher ausgezeichnet. Mit seiner Leichtigkeit und Einfachheit und zugleich auch Tiefe und Experimentierfreudigkeit überzeugt der Dokumentarfilm die fünfköpfige Fachjury.  

«Mit seinem Mut zur Nähe, seinem feinen Gespür für Zwischentöne, seinem klaren Wertekompass und seinem Blick für das Zwischenmenschliche ist Klaus Petrus der ideale Festredner für den Filmpreis. Gerade wenn mit Gewinner Namir Abdel Messeeh die universelle Reflexion über Familienbande und den Akt des Erinnerns, voller Wärme, Ehrlichkeit und mit ganz viel Gefühl, im Fokus stehen», teilten die Zürcher Kirchen den Juryentscheid in ihrer Medienmitteilung mit.