«Durch Beyto bin ich mutiger geworden»
Burak Ates ist das Gesicht der diesjährigen ZFF-Kampagne. Mit seinem Auftritt als gleichnamige Hauptrolle im Film BEYTO feierte er am ZFF 2020 den Auftakt seiner Schauspielkarriere. Ein Wendepunkt in seinem Leben, wie der junge Solothurner sagt. Im Interview erinnert sich Burak Ates an seinen ersten ZFF-Auftritt zurück, spricht über unseren diesjährigen #masculinity und erzählt, inwiefern BEYTO sein Leben verändert hat.
Burak Ates
Es ist ein sehr schönes Gefühl. Vor drei Jahren hat am ZFF alles angefangen. Wir sind 2020 mit dem Film BEYTO dort gewesen – und jetzt wieder am ZFF sein zu dürfen, vor allem als Kampagnen-Gesicht, das ist schön. Danke vielmals.
Es war unbeschreiblich schön, das erste Mal auf einer grossen Bühne zu stehen und in einem Film mitzuspielen, vor allem als Hauptdarsteller. Es war eine schwierige Rolle, aber eine, die ich gerne gespielt habe. Was ich zudem unbedingt anmerken will: Das ZFF 2020 fand während der Corona-Pandemie statt und das gesamte ZFF-Team hat das super gemeistert. Das Festival hat stattgefunden, Leute konnten Filme schauen. Das war richtig toll.
Dieses Jahr zeigt das ZFF in einer Sektion Filme zum Thema #masculinity, also Männlichkeit. Was verbindest du mit Männlichkeit?
Vor allem Mut. Die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren verändert, auch die Männer. Sie tun Dinge, die im klassischen Männlichkeitsbild nicht inbegriffen sind, sie sind nicht mehr so strikt «auf Linie». Ich selbst koche zum Beispiel sehr gerne und stricke. Das Stricken habe ich neu für mich entdeckt. Und nebenher schaue ich Filme oder höre Hörbücher. Sowas war früher nicht unbedingt «männlich». Aber inzwischen findet das «Mann sein» in viel mehr Bereichen statt. Ich finde das schön und mutig.
Um Mut geht es auch in BEYTO (2020). Du spielst die Hauptrolle: Einen homosexuellen Mann, der wegen seiner Sexualität Probleme mit seiner Familie hat. Hast du durch die Rolle etwas Neues gelernt?
BEYTO war ein Wendepunkt in meinem Leben. Beyto musste eine Entscheidung treffen: Entweder die Liebe oder seine Familie. Und ich musste ebenfalls eine Entscheidung treffen: Mit Schauspiel meinen Traum zu leben oder einen eher klassischen Berufsweg zu gehen. Durch Beyto bin ich mutiger geworden und ich habe ihn immer noch bei mir. In Zeiten, in denen es schlecht läuft und ich die Hoffnung verliere, sagt er mir immer noch manchmal: «Buri, das ist das Richtige. Hör auf dein Herz. Jetzt geht es weiter.»
Schauspieler zu werden war mein Kindheitstraum. Spätestens nach dem Auftritt in BEYTO und am ZFF kann mir gar nicht mehr vorstellen, etwas Anderes zu machen. In den letzten Jahren habe ich viel erlebt und Erfahrungen sammeln dürfen. Das hat mich auch menschlich sehr weitergebracht. Ich werde immer sentimental, wenn ich daran denke. Ich freue mich auf die Zukunft und hoffe, dass ich noch viel in der Schweiz arbeiten kann, denn ich finde den Schweizer Film enorm spannend.
Es ist sehr schön, dass in deinem Terminkalender auch Platz für das ZFF 2023 ist. Auf was freust du dich am meisten?
Ich bin sehr gerne am Sechseläutenplatz und bin immer aufgeregt, wenn das Festivalzentrum aufgestellt wird.Ich freue mich auf den Green Carpet, tolle Partys, coole Leute und auf die Filme natürlich! Man trifft sich dort und kann über Filme reden… das ist das Schönste daran. Das ZFF ist wirklich eine super Sache.