20. August 2024
Herr Stauss, Sie begleiten das Zurich Film Festival seit vielen Jahren als Fotograf. Was kommt Ihnen als Erstes in den Sinn, wenn Sie ans ZFF denken?
Ich fotografiere das ZFF seit dem ersten Festival. Jetzt freue ich mich, dass Weltstars und aufstrebende Talente des internationalen Films in meine Stadt kommen und ich sie während des Festivals unkompliziert fotografieren kann.
Wie hat sich das Festival aus Ihrer Sicht über die Jahre verändert?
Das Zurich Film Festival ist über die Jahre gewachsen und es ist für mich als Fotograf komplizierter geworden. Fotos vom Festival sind für die Berichterstattung nicht mehr so wichtig wie früher. Heute sitzen Instagrammer und Videoblogger in der ersten Reihe.
Was macht das Zurich Film Festival für Sie besonders im Vergleich zu anderen Veranstaltungen, die Sie fotografisch begleiten?
Ich mag es, an einem Ort zu fotografieren, an dem ich mich auskenne. In Zürich muss ich nicht den ganzen Tag am Festival verbringen wie in Locarno, Cannes oder Solothurn. Ich kann zwischendurch eine Vernissage in einer Galerie fotografieren oder auch mal kurz nach Hause gehen.
Wie bereiten Sie sich beruflich auf das Festival vor? Gibt es spezielle Herausforderungen, die Sie jedes Jahr erwarten?
Die grösste Herausforderung ist es, dort zu sein, wo die Dinge passieren. Im Vorfeld studiere ich das Programm und schaue, wer wann auf dem Festival sein wird. Die Bildlegenden mit Datum, Ort, Name und Filmtitel bereite ich schon vor dem Event vor und ergänze dann nur noch die Details, damit ich die Bilder so schnell wie möglich nach der Aufnahme verschicken kann.
Gibt es ein bestimmtes Bild, das Sie während des ZFF aufgenommen haben und das Ihnen besonders am Herzen liegt? Wenn ja, warum?
Für mich sind alle Bilder gleich wichtig, da ich das Ziel verfolge, das ganze Zurich Film Festival zu dokumentieren. Das Schönste für mich ist immer, wenn ich jemanden treffe, den ich schon öfter fotografiert habe – zum Beispiel in Locarno, Venedig oder Berlin. Wie im letzten Jahr Wim Wenders und vor zwei Jahren Charlotte Gainsbourg. Solche besonderen Menschen über die Jahre fotografisch zu begleiten, ist für mich immer wieder eine neue Inspiration.
Sie werden auch am diesjährigen ZFF wieder dabei sein. Auf welchen Moment freuen Sie sich besonders?
Am meisten freue ich mich auf den «Meet the Filmmakers»-Apéro, wo ich zum Teil noch unbekannte Filmschaffende fotografieren darf und natürlich auf die «Golden Eye-Award» Preisträgerinnen und Preisträger.