Ehrengäste

 

Golden Icon Award: Juliette Binoche

Eine Charakterdarstellerin mit geheimnisvoller Aura: Juliette Binoche ist eine Ikone des französischen Kinos, die auch in Hollywood den Durchbruch schaffte. Jean-Luc Godard, Louis Malle, Leos Carax, Olivier Assayas: Juliette Binoche stand für die grössten Autoren des französischen Kinos vor der Kamera. Nachdem sie bereits als Kind Theatererfahrungen gesammelt hatte, gelang ihr der Durchbruch 1985 mit RENDEZ-VOUS von André Téchiné. Wenig später war sie mit THE UNBEARABLE LIGHTNESS OF BEING (1988) erstmals in einem englischsprachigen Film zu sehen. Seither wird sie von Filmgrössen auf der ganzen Welt besetzt und navigiert sich mühelos durch sämtliche Genres. Für TROIS COULEURS: BLEU (1993) gewann sie einen César. 1997 wurde sie für ihre Rolle als Krankenschwester in THE ENGLISH PATIENT (1996) mit einem Oscar ausgezeichnet. Für ihre Leistung in CHOCOLAT (2000) folgte eine weitere Oscar-Nomination. Hinzu kommen unzählige prägende Darbietungen, unter anderem in COPIE CONFORME (2010), SILS MARIA (2014) und UN BEAU SOLEIL INTÉRIEUR (2017). Das ZFF verleiht Juliette Binoche am 30.9. den Golden Icon Award. Zu diesem Anlass stellt sie ihren jüngsten Film vor, LA BONNE ÉPOUSE von Martin Provost.
  

A Tribute to… Award: Maïwenn

Schauspielerin, Drehbuchautorin, Regisseurin: Maïwenn ist eine der brillantesten und talentiertesten jungen Filmemacherinnen unserer Zeit. Bereits im Kindesalter stand sie auf der Theaterbühne, und ab den frühen 1980er Jahren spielte sie in französischen Filmen mit. Zu ihren ersten Rollen zählt jene in L’ÉTÉ MEURTRIER (1983). Grosse Bekanntheit erlangte sie durch Auftritte in LÉON (1994) und LE CINQUIÈME ÉLÉMENT (1997) von Luc Besson. Parallel zur Schauspielkarriere begann Maïwenn als Regisseurin zu arbeiten. Nach dem Kurzfilm I’M AN ACTRICE (2004) führte sie mit PARDONNEZ-MOI (2006) erstmals bei einem abendfüllenden Spielfilm Regie und übernahm gleich selbst die Hauptrolle. Das Gesellschaftsdrama wurde 2007 für zwei Césars nominiert. Mit LE BAL DES ACTRICES (2009) und POLISSE (2011) folgten weitere Regie- und Schauspielarbeiten. Letztere gewann am Festival von Cannes 2012 den Preis der Jury. Ihr vierter Film MON ROI war 2015 ebenfalls in Cannes für die Goldene Palme nominiert. Ihr neuestes Projekt ADN stellt sie am diesjährigen ZFF vor. Maïwenn nimmt das Goldene Auge am 1. Oktober im Arthouse Le Paris entgegen. Das ZFF zeigt in einer Retrospektive ihre Regiearbeiten.
   

Career Achievement Award: Rolf Lyssy

Wie kein Zweiter hierzulande vermag er Tragik und Komik miteinander zu verbinden: Rolf Lyssy zählt mit seinem beeindruckenden Œuvre aus Spiel- und Dokumentarfilmen zu den herausragenden Filmemachern der Schweiz. Nach der Lehre zum Fotografen wandte sich Lyssy dem Film zu und fungierte 1966 bei der Dokumentation URSULA ODER DAS UNWERTE LEBEN von Reni Mertens und Walter Marti als Kameramann und Cutter. Internationales Aufsehen erregte er 1975 mit KONFRONTATION, der Geschichte über das Attentat des jüdischen Studenten David Frankfurter auf den hochrangigen Nazi Wilhelm Gustloff in Davos. Mit seinem Meisterwerk DIE SCHWEIZERMACHER schuf er 1978 den bis heute erfolgreichsten Schweizer Film. Es folgten weitere grosse Erfolge mit Dialektkomödien wie KASSETTENLIEBE (1981), TEDDY BÄR (1983) und LEO SONNYBOY (1989). Als grandioser Erzähler lieferte Lyssy mit seinen Werken ein präzises Sittengemälde der Schweizer Gesellschaft. Gleichzeitig widmete er sich gesellschaftlichen Brennthemen, mit WÄG VO DE GASS (2004) etwa der Drogensucht oder mit DIE LETZTE POINTE (2017) dem selbstbestimmten Leben im Alter. Seine neueste Komödie, EDEN FÜR JEDEN, feiert am ZFF Weltpremiere. Den Career Achievement Award für sein Lebenswerk nimmt Rolf Lyssy am 28. September entgegen. Das ZFF zeigt zu Ehren des Regisseurs eine zehn Titel umfassende Retrospektive.
  

Golden Eye Award: Til Schweiger

Til Schweigers Weg zu einer der prägendsten und beliebtesten Kultfiguren des deutschen Films begann 1991 in der LINDENSTRASSE und mit seinem ersten Kino lm MANTA, MANTA. Nach Ehrung mit dem „Max Ophüls“-Preis als Bester Nachwuchsschauspieler folgte 1994 der Bambi für DER BEWEGTE MANN und damit der Durchbruch. Seither überzeugte Schweiger nicht nur in Hollywood-Produktionen wie INGLOURIOUS BASTERDS (2009), sondern auch als Regisseur, Drehbuchautor sowie Produzent seiner unvergleichlichen (Tragik-)Komödien KEINOHRHASEN (2007) oder HONIG IM KOPF (2014). Til Schweiger nimmt das Goldene Auge am 2. Oktober entgegen und stellt seinen neuen Film, GOTT, DU KANNST EIN ARSCH SEIN!, vor.
         

Golden Eye Award: Olivia Colman

Nicht erst seit ihrer Oscar-gekürten Darstellung in Yorgos Lanthimos’ Historiendrama THE FAVOURITE (2018) zählt Olivia Colman zu den herausragenden Künstlerinnen ihrer Zunft. Der Durchbruch gelang ihr bereits 2011 mit ihrer Rolle in TYRANNOSAUR. Colman hat seither mit ausgewählten Theater- und Filmprojekten begeistert und ist mit zahlreichen preisgekrönten Fernsehserien aufgefallen. Aktuell ist sie in der Netflix-Serie THE CROWN zu sehen. Für ihr Schaffen wurde sie mit der Aufnahme in den „Order of the British Empire“ gewürdigt. Olivia Colman erhält das Goldene Auge im Rahmen der Vorführung von THE FATHER, in dem sie an der Seite von Anthony Hopkins spielt. Die Preisverleihung findet mit einer Live-Schaltung zu Olivia Colman in London statt.