Golden Icon Award Richard Gere

Mit seinem grossen Talent für charakterstarke Figuren prägt Richard Gere seit den 80er-Jahren die Leinwände – er ist nicht mehr aus dem Kino wegzudenken. Das Zurich Film Festival ehrt ihn für sein Lebenswerk.

Richard  Gere begann seine Karriere in den späten 60er- Jahren am Theater. So war er 1973 unter anderem in der Rolle des Danny Zuko in einer Londoner Aufführung von „Grease“ zu sehen. Seinen ersten grossen Leinwanderfolg feierte er mit der Hauptrolle in Paul Schraders Erotikdrama AMERICAN GIGOLO (1980). Sein Auftritt an der Seite von Debra Winger in AN OFFICER AND GENTLEMAN (1982) machte ihn zum Star.

Grosse Pubilkumserfolge

Anfang der 90er- feierte Gere seine grössten Publikumserfolge: Vor allem die romantische Komödie PRETTY WOMAN, in der er als attraktiver Geschäftsmann an der Seite von Julia Roberts glänzt, war eine einmalige filmische Erfolgsgeschichte. Aber auch seine darauffolgenden Filme begeisterten das Publikum, etwa das Drama SOMMERSBY (1993) und die Komödie RUNAWAY BRIDE (1999). Im Jahr 2003 gab Gere an der Seite von Renée Zellweger und Catherine Zeta-Jones einen furiosen Einstand – als Tänzer und Sänger, indem er in der mehrfach oscarprämierten Musicalverfilmung CHICAGO den smarten Anwalt Billy Flynn verkörperte und prompt einen Golden Globe Award einstrich.

Charakterrollen

Neben seinen grossen Auftritten als Charmeur verkörperte Gere über seine ganze Karriere hinweg unterschiedliche Charakterrollen: so etwa als Jesse Lujack in Jim McBrides Godard-Remake BREATHLESS (1983), als Jazztrompeter in Francis Ford Coppolas THE COTTON CLUB (1984) und in jüngerer Vergangenheit in der Rolle des betrügerischen Autors Clifford Irving in Lasse Hallströms THE HOAX (2006). 2007 war Gere ein Teil des Ensembles der postmodernen Dylan-Biographie I’M NOT THERE. In seiner neusten Arbeit ARBITRAGE interpretiert Gere einen ambitionierten Finanzinvestor, der, als sein Finanzimperium ins Wanken gerät, immer tiefer in einem moralischen Sumpf versinkt.

Richard Gere wird den Golden Icon Award am 23. 9. persönlich im Kino corso entgegennehmen. Die Laudatio hält Susan Sarandon. Sichern Sie sich Ihr Ticket!

Zu Ehren des Schauspielers zeigt das Zurich Film Festival eine Auswahl seiner wichtigsten Filme in einer Retrospektive.

Golden Eye Award Helen Hunt

Career Achievement Award Jerry Weintraub

Jerry Weintraub ist seit über 50 Jahren einer der einflussreichsten Produzenten Hollywoods. Als Agent, Manager und Konzertveranstalter arbeitete er mit Stars wie Elvis Presley und Frank Sinatra zusammen, bevor er als Produzent in der Filmbranche durchstartete. Das Zurich Film Festival ehrt ihn für sein Lebenswerk als Produzent.

Die Karriere des 1937 in New York geborenen Weintraub begann in der Musikbranche. Nachdem er als Agent für MCA tätig war, gelang es ihm im Alter von 26 Jahren, die legendäre Elvis Presley Arena Tour zu produzieren. In den 70er-Jahren war er der erfolgreichste Konzertveranstalter der Welt: Er promotete die Karrieren von Künstlern wie Frank Sinatra, Bob Dylan, Neil Diamond, The Carpenters und The Beach Boys. Er war ebenfalls Entdecker und langjähriger Manager von John Denver.

Ein Auge für Regie- und Schauspieltalente

Seinen Einstieg ins Filmgeschäft machte Weintraub 1975 mit der Produktion von Robert Altmans Ensemblefilm NASHVILLE, der zur Überraschung vieler für mehrere Oscars nominiert wurde. Seinem Gespür für grosse Talente folgte er auch 1982, als er Barry Levinsons Erstlingswerk DINER produzierte. Der Film wurde zum Sprungbrett für junge, namhafte Schauspieler wie Mickey Rourke oder Kevin Bacon. Einer seiner grössten kommerziellen Erfolge feierte Weintraub 1984 mit THE KARATE KID. Er produzierte sowohl die Filmreihe als auch das 2010 erschienene Remake mit Jaden Smith und Jackie Chan in den Hauptrollen.

Die Oceans Trilogie

Für OCEAN’S ELEVEN versammelte Weintraub unter der Regie von Steven Soderbergh einige der grössten Hollywood-Stars unserer Zeit auf der Leinwand, unter ihnen George Clooney, Brad Pitt, Matt Damon und Julia Roberts. 2004 und 2007 konnte er mit OCEAN’S TWELVE und OCEAN’S THIRTEEN an diesen Erfolg anschliessen. Zurzeit produziert Weintraub einen Film über den Pianisten und Entertainer Liberace. Steven Soderbergh führt Regie, Michael Douglas und Matt Damon spielen die Hauptrollen.

Jerry Weintraub  wird den Career Achievement Award am 26. September 2012, seinem 75. Geburtstag, persönlich im Kino corso entgegen-nehmen. Sichern Sie sich Ihr Ticket!

Zu Ehren des Produzenten und Filmemachers zeigt das Zurich Film Festival eine Auswahl seiner wichtigsten Filme in einer Retrospektive.

A Tribute To ... Tom Tykwer

Tom Tykwer ist einer der wenigen deutschsprachigen Regisseure, die mit ihren Produktionen sowohl das amerikanische als auch das europäische Publikum begeistern. Das Zurich Film Festival ehrt ihn für sein Lebenswerk als Regisseur.

Anfang der 80er-Jahre übernahm der filmbegeisterte Tom Tykwer in Berlin die Programmleitung des „Moviemento-Kinos“. Seinen ersten Spielfilm realisierte er 1993 mit DIE TÖDLICHE MARIA. Der grosse Durchbruch als Regisseur gelang ihm 1998 mit LOLA RENNT, der zum deutschen Kultfilm der 90er-Jahre avancierte. Auch Moritz Bleibtreu und Franka Potente machte der Film über Nacht zu Stars.

Zwischen Amerika und Europa

Im Jahr 2002 realisierte Tykwer seinen ersten englischsprachigen Film: HEAVEN kam zustande, nachdem ihm Miramax ein Script aus dem Nachlass des polnischen Regisseurs Krzysztof Kieslowski angeboten hatte. Cate Blanchett und Giovanni Ribisi übernahmen die Hauptrollen. Zwischendurch drehte Tykwer den Kurzfilm TRUE im Rahmen des Kompilationsprojekts PARIS JE T’AIME, bevor er 2005 zusammen mit Bernd Eichinger sein nächstes deutsches Projekt auf die Leinwand brachte: DAS PARFUM – ein Kassenhit. Für den darauf folgenden amerikanischen Politthriller THE INTERNATIONAL konnte er Clive Owen und Naomi Watts als Darsteller gewinnen. Der Film eröffnete im Jahr 2009 die Berlinale.

Tätigkeit als Produzent

Neben seiner Tätigkeit als Regisseur arbeitet Tykwer auch als Produzent. 1994 gründete er zusammen mit Stefan Arndt, Dani Levy und Wolfgang Becker die Produktionsfirma „X Filme Creative Pool“, mit der er eigene Projekte, aber auch Filme wie ABSOLUTE GIGANTEN produziert hat. 2008 entstand gemeinsam mit Marie Steinmann der Verein One Fine Day, der Kunsterziehungsprojekte in Ostafrika fördert. In diesem Rahmen produzierte Tykwer Filme wie SOUL BOY (2009) oder NAIROBI HALF LIFE (2012), der am Zurich Film Festival als Europapremiere zu sehen ist. In den vergangenen zwei Jahren arbeitete Tykwer als Produzent und Regisseur an seinem neusten Projekt CLOUD ATLAS mit Tom Hanks und Halle Berry. Der Film kommt im November 2012 ins Kino.

 

 

Lifetime Achievement Award John Travolta

John Travolta hat als Schauspieler zwei Generationen geprägt. Die einen sind in den 70er-Jahren gross geworden und lieben ihn für seine unverwechselbaren Tanzeinlagen. Die anderen haben ihn in den 90er-Jahren als Gangster kennengelernt – mit unverwechselbarem Stil. Das Zurich Film Festival ehrt ihn für sein Lebenswerk.

Geboren im Februar 1954 in Englewood, New Jersey, verliess der junge Travolta mit 16 Jahren die High School und sein musikalisches Elternhaus, um eine Karriere als Schauspieler in Angriff zu nehmen. In L.A. erhielt er seine erste Rolle in der Serie WELCOME BACK, KOTTER, die prompt zu einem Quotenrenner wurde und Travolta in der Rolle des Vinnie Barbarino bereits in jungen Jahren bekannt machte.

Das Idol der Tanzfläche

In der Folge ergatterte sich Travolta die Rolle des Disco-Kings Toni Mareno in SATURDAY NIGHT FEVER (1977), was ihm einerseits eine Oscar-Nomination einbrachte und ihn andererseits zu einem Trendsetter in Sachen Tanz und Style werden liess: Plateau-Schuhe, Schlaghosen –

es war die Zeit des Disco-Fever. Trotz zahlreicher Filmangebote zog es Travolta zurück auf die Bühne: Er ging mit dem Musical „Grease“ auf Tour. Die gleichnamige Verfilmung wurde zu einem der Kultfilme des folgenden Jahrzehnts. Ende der 80er-Jahre machte Travolta an der Seite von Kistie Alley als charmanter Vater und Taxifahrer im Kassenschlager LOOK WHO’S TALKING auf sich aufmerksam.

Comeback als Gangster

Mitte der 90er-Jahre gelang Travolta ein fulminantes Comeback: In Quentin Tarantinos Gangster-Kultfilm PULP FICTION (1994) mimte Travolta den Auftragskiller Vincent Vega – eine Performance, die ihm nicht nur seine zweite Oscar-Nomination einbrachte, sondern auf einen Schlag zurück ins grosse Rampenlicht stellte. Es folgten zahlreiche grosse Auftritte, etwa in FACE/OFF (1997) an der Seite von Nicolas Cage oder in SWORDFISH (2001) an der Seite von Halle Berry und Hugh Jackman. Aktuell ist Travolta in Oliver Stones SAVAGES als korrupter Drogenfahnder zu sehen – der Eröffnungsfilm des Zurich Film Festival.

John Travolta wird das Goldene Auge am 20. 9. persönlich im Kino corso entgegennehmen. Zu Ehren des Schauspielers zeigt das Zurich Film Festival fünf seiner bedeutendsten Filme in einer kleinen Retrospektive.