von Ramona S. Diaz
Zur Geburt des 100-millionsten philippinischen Kindes bildet sich im Dr. Jose Fabella Memorial Hospital eine Traube aus Reportern. Eigentlich ist das Geburtshaus in der Grossstadt Manila aber ein Ort der Zuflucht: Das Bild wird von sich fröhlich unterhaltenden Frauen geprägt, die mit Babybauch oder Kind im Arm nicht nur Geschichten über die Geburt, sondern auch Geheimnisse über sexuelle Bedürfnisse oder ihre Ehemänner austauschen. In totaler Solidarität werden nicht nur die Betten geteilt, es wird zusammen gelitten und gelacht. Erst mit dem Besuch Angehöriger von „Aussen“ bricht dieser Mikrokosmos immer wieder in sich zusammen, und alltägliche Probleme wie die weit verbreitete Armut und Bandengewalt rücken in den Vordergrund.