Kurzfilme aus Mexiko / Short Films from Mexico

Juliana Orea

Mexiko – ein Land, das Gegensätze vereint. Wo Leidenschaft und Leiden nahe beieinander liegen. Wo sich Filmemacher nicht für die strikte Trennung zwischen Kurz- und Langfilm interessieren: Starke Regisseure mit ganz individuellen Handschriften – wie jene von Emiliano Rocha Minter oder Tatiana Huezo – springen spielend zwischen der langen und der kurzen Form hin und her. Und Mexiko, ein immer noch patriarchalisch geprägtes Land, wo sich in der Filmszene starke Frauenstimmen in allen Sparten durchsetzen. ¡Viva la diferencia! Kuratiert von John Canciani & Laura Walde, Internationale Kurzfilmtage Winterthur. En el estacionamiento: Juliana Orea, 2016, 15' Lis und ihr Bruder Gonzo warten im Auto auf ihren Vater Gabriel. Nach Stunden der Langeweile nerven sich die Kinder über ihn. Lis entschliesst sich, Gabriel für sein Verhalten zu bestrafen und ihn aus dem Auto auszuschliessen. Vater und Tochter sind gezwungen, ihre Beziehungsprobleme zu konfrontieren. El buzo: Esteban Arrangoiz, 2016, 16' In Mexiko-Stadt und Umgebung leben über 20 Millionen Menschen. Das Abwassersystem der Stadt ist alt und überlastet. Die Gefahr einer Überschwemmung durch verstopfte Siele und Rohre ist jederzeit gegeben. Einige wenige Taucher suchen deshalb den Boden der Abwasserkanäle nach Hindernissen ab. Die Stadt ist ein Goliath, der täglich mehr als 12 000 Tonnen Müll produziert. David ist der Taucher, der nicht gegen, sondern für Goliath arbeitet. Ohne David wäre Goliath längst tot. Mil capas: Tess Anastasia Fernandez, 2015, 18' María hat eine Sonnenallergie. Tagsüber kümmert sie sich um den Erlebnisbad-Park ihrer Tante Tita. María ist die Einzige, die das Verlustgeschäft in der Familie behalten will. Im Park hat sie sich in Leonardo, den Aquafitness-Trainer verliebt. Durch ihn vergisst sie ihre Krankheit wenigstens für eine kurze Zeit. Videohome: Emiliano Rocha Minter, 2014, 11' Der französische Star-Regisseur Yann Gonzalez schreibt über «Videohome» von Emiliano Rocha Minter: «Als wenn er das Geheimnis der Libido enthüllen möchte, kreiert Emiliano Rocha Minter eine absurde Symphonie aus Noise, Ameisen, Möbeln und Lust. Ein mexikanisches Wunderkind.» Ausencias: Tatiana Huezo, 2015, 28' Lulú erwacht in einem leeren Haus. Nach fünf Jahren der Abwesenheit lebt sie in einer Art Schwebezustand zwischen Sehnsucht, Hoffnung und dem Kampf, ihren neunjährigen Sohn Brandon und ihren Ehemann lebend wieder zu finden.

Spielzeiten
Key Facts
Sektion
 
Land / Jahr
 
Mexiko / 2016
Länge
 
89
Sprachen
 
Spanisch
Untertitel
 
Spanisch
Genre
 
Tags
Kunst & Kultur
Filmstills